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E

Ein-Fünftel-Regel/ 
1/5-Regel

Regel zur Steuerung der Mutationsstärke in der (1+1)-ES: In Abhängigkeit von der (gemessenen) Erfolgswahrscheinlichkeit Ps wird die Mutationsstärke nach einer gewissen Anzahl von Generationen vergrößert, wenn Ps > 1/5, und verkleinert, wenn Ps < 1/5.

Elitismus/Eliteselektion 

Eigenschaft von Selektionsmethoden, die ein Überleben des besten Individuums garantieren

Elter 

Individuum, das aufgrund seiner Fitness zur Generierung von Nachkommen ausgewählt/selektiert wurde

endogener Strategieparameter 

Strategieparameter, der der Evolution unterliegt, z.B. die Mutationsstärke in selbstadaptiven ES und EP

entstochastisierte ES 

ES, bei der der tatsächlich erfolgte Schritt im Objektvariablenraum zur Adaptation der Strategieparameter genutzt wird

Epistasis 

Nichtseparabilität der Effekte einzelner Gene auf den Zielfunktionswert (Zielfunktion) bzw. auf die Fitness des Individuums

Erfolgswahrscheinlichkeit 

Wahrscheinlichkeit, daß ein Nachkomme einen besseren Zielfunktionswert hat als sein Elter (nur für Mutation definiert)

 

Evolutionärer Algorithmus (EA) 

Sammelbegriff für alle Varianten von (probabilistischen) Optimierungs- und Verbesserungsalgorithmen, die der Darwinschen Evolution nachempfunden sind. Optimalzustände werden durch schrittweise Verbesserung auf Basis des Variations-Selektions-Paradigmas approximiert. Die Variationsoperatoren produzieren dabei genetische Diversität und die Selektion gibt der Evolution die Richtung.

Evolutionäre Programmierung (EP) 

Variante der EA, die wie die ES auf der natürlichen Problemrepräsentation evolviert, Mutation, jedoch keine Rekombination als Variationsoperator, und $(\mu+\mu)$ Turnierselektion verwendet

Evolutionäres Rechnen (EC) 

Berechnungen unter Verwendung von Evolutionären Algorithmen

 

Evolutionsstrategie (ES) 

Variante der EA, die i.d.R. in der natürlichen Problemrepräsentation evolviert (keine Genotyp-Phänotyp-Abbildung für Objektparameter) und deren Grundformen durch die $(\mu/\rho \stackrel{+}{,} \lambda)$-ES (sprich: ,,mü-Strich-rho-Plus-bzw.-Komma-lambda-ES``) Nomenklatur charakterisiert wird. Hierbei ist $\mu$ die Elternanzahl, $\lambda$ die Nachkommenzahl, $\rho$ die Mischungszahl (Anzahl der Elternindividuen, die (multi-) rekombinativ einen Nachkommen generieren), ,,+`` bzw. ,,,`` die Art der (Abschneide-) Selektion. Ein Individuum besteht aus einem Satz von Objektparametern, dem dazugehörigen Zielfunktionswert (Zielfunktion) und einem Satz von (endogenen) Strategieparametern. Die ES verwendet Mutation und Rekombination (falls $\rho > 1$) als Variationsoperatoren.

Evolvierbare Hardware (EH) 

spezielle Vorrichtungen, Schaltkreise oder Maschinen, die eine Realisierung des Darwinschen Evolutionsparadigmas auf materieller Ebene erlauben

exogener Strategieparameter 

Strategieparameter, der während der Evolution konstant gehalten wird, z.B. (i.d.R.) Populationsgröße, Lernparameter


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Hans-Georg Beyer
2001-06-13