Art und Ort:
Nun will sicher (hoffentlich) keiner, dass im Bildungsbereich Änderungen gleich welcher Art vorgenommen werden, weil technisch einfach etwas da ist. Es stellt sich die Frage, kann es unabhängig von aktuellen Ereignissen wie die derzeitige Pandemie sinnvoll sein, Schule technisch zu verändern. Mit 'sinnvoll' ist natürlich gemeint, dass dies im Wesentlichen aus Sicht der Schülerinnen und Schüler sinvoll ist.
Eine solche Diskussion ist nicht neu, sie existiert tatsächlich bereits seit Jahrzehnten. Man denke beispielsweise nur an Schulfunk und Schulfernsehen, aber auch an 16- und 32-mm Filme. (Beispielsweise musste man vor Jahrzehnten in der 2. Ausbildungsphase für Lehrer an einer Ausbildung für den Vorführschein für 32-mm-Filme teilnehmen.) Seit Ende der 60-Jahre -- auch wenn es kaum zu glauben ist, es gab noch keine PC´s -- existieren Überlegungen und teilweiese praktische Umsetzungen und Erfahrungen, auch mit Hilfe der Computer Bildungsprozesse zu verändern. Zu Beginn wurden diese Projekte 'Medienverbund' genannt, bevor viel später genenerell mehr von 'Multimedia' gesprochen wurde.
Eine relativ moderne Form sind seit etwas mehr als 10 Jahren die sogenannten 'MOOCs' -- Massive Open Online Courses -- und die kleineren Versionen 'SPOCs' -- Small Private Online Courses. Mit diesen Systemen soll weitgehend eine Lehrveranstaltung durchgeführt werden können. Es versteht sich von selbst, dass in Zeichen der Pandemie dies eine potentielle Variante zu einem Präsenzunterricht sein könnte. Interessanterweise hört man davon in der Öffentlichkeit sehr wenig bis nichts.
Wir wollen uns in diesem Seminar mit dieser Unterrichtsform auseinandersetzen. Dazu sollen zu derzeit existierenden Inhalten der Schulinformatik solche Kurse projektiert und umgesetzt werden. Arbeitsgruppen aus ca. zwei bis maximal drei Teilnehmern erstellen jeweils eine Unterrichtseinheit, die eine Umsetzung der derzeitigen Curricula in der Sekundarstufe I oder II darstellen sollte. Dieses Projekt muss vorgestellt und dokumentiert werden.
In der Zukunft wird sich dann zeigen, ob zumindest teilweise der Unterricht in realen Schulen mit solchen informatischen Systemen belebt werden kann. Sollte dies gelingen, wäre damit ein positiver Beitrag in der vielbeklagten Digitalisierung der Schule gelungen.
Die Veranstaltung besteht aus einem einführenden Kurs "Präsentationstechniken" zu Beginn des Semesters,
einer Blockveranstaltung im ersten Drittel des Semesters sowie den in Blöcken
stattfindenden Vorträgen in der zweiten Semesterhälfte.
Die genauen Termine werden mit den Teilnehmern abgestimmt.